Aikido Judo Ju-Jutsu


Aktuelles

03.04.2014 Kategorie: Judo Judo
Von: Jürgen Blaszyk

Judo-Club Bietigheim zum Lehrgang beim Olympiasieger


Der JCB mit Frank Wieneke - Von links: Erik Dahm, Matthias Lück, Wilhelm Dahm, Cédric Olivier, Steffen Kreft, Yannik Argaud, Daniel Nägele

Am vergangenen Samstag lud der Judoverband Rheinland zu einem Vorbereitungslehrgang auf die anstehenden deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen Ü30 ein. Referent des Lehrgangs war kein geringerer als Frank Wieneke, Olympiasieger von Los Angeles 1984, und Olympiazweiter in Seoul 1988.

Die Schwerpunkte des Lehrgangs waren wettkampfrelevantes Techniktraining sowie situationsbezogenes Wettkampfjudo. Zwölf Judoka vom JC Bietigheim machten sich hierfür am frühen Samstagmorgen auf nach Koblenz und waren nach Ablauf der Veranstaltung restlos begeistert.

Im morgentlichen Teil des Lehrgangs ging Frank Wieneke im Wesentlichen auf die verschiedenen Wettkampfstile erfolgreicher Judonationen wie Japan oder Russland ein. Er erklärte anschaulich die unterschiedlichen Griffformen und Körperhaltungen dieser Nationen im Wettkampf, und wie sie sich damit erfolgreiche Wurftechniken erarbeiten. Dabei gab er interessante Hinweise, wie man durch unterschiedliche Grifftechniken im Wettkampf Vorteile erzielen kann, die sich zu erfolgreichen Wurftechniken weiterentwickeln lassen.

Besonderen Wert legte er auch auf eine gezielte Chancenausnutzung beim Übergang vom Standkampf in die Bodenlage. Durch blitzschnelles Erkennen der jeweiligen Situation und Anwendung der geeigneten Technik kann der Judoka mit sehr wenig Krafteinsatz 
den Kampf vorzeitig zu seinen Gunsten entscheiden. In großen Turnieren mit mehreren Kampfbegegnungen ein unschätzbarer Vorteil.

Im zweiten Teil des Lehrgangs zeigte Frank Wieneke Bodentechniken, welche er in seiner Funktion als Nationaltrainer zusammen mit erfolgreichen deutschen Spitzenjudoka entwickelte. Solche Techniken gibt es in keinem Lehrbuch zu finden und machten somit den besonderen Reiz dieser Veranstaltung aus. Sehr wichtig ist ihm das gründliche Verständnis der Technikabläufe, sowie das gezielte Ausnutzen von Hebelwirkungen, um den Gegner in die gewünschte Haltegriffposition zu befördern. Nach entsprechender Übungszeit gingen die Lehrgangsteilnehmer dann dazu über, diese Techniken -auch unter praxisnahen Bedingungen- gegen den Widerstand des Gegenübers auszuführen.

Im letzten Abschnitt  der Veranstaltung hatten die rund fünfzig Teilnehmer dann die Gelegenheit, das Gelernte im lockeren Kampf gegeneinander, dem Randori, auszuprobieren. In zwei Gruppen, im Stand und am Boden, bekamen alle die Gelegenheit, mit Partnern aus anderen Vereinen zu trainieren. Die hohe Anzahl der Teilnehmer ermöglichte es dem Einzelnen, immer den jeweils geeigneten Gegenüber in Hinblick auf Leistungstand und Gewicht zu finden.

Zum Ausklang des Lehrgangs trafen sich die Teilnehmer dann noch zum gemeinsamen Abendessen beim Italiener, wobei weiterhin angeregt über die Inhalte des Lehrgangs diskutiert wurde. Der JCB hofft bei seiner zum Jahresende anstehenden Einweihung der neuen Judohalle Frank Wieneke zu einem Lehrgang in Bietigheim gewinnen zu können.